Übung vor der Meditation.

 

Es ist der materielle Sinn, der uns an die Erde bindet.

Die Übung ist Ihr erster Schritt zur Befreiung aus der materiellen Vorstellung.

 

So lasst uns denn niederschauen auf unsere Füße und Beine und uns die Frage stellen:

Bin ich mir bewusst, in diesen Füßen und Beinen zu sein?

Beantworten Sie sich die Frage und sehen zu, ob Sie nicht auch denken:

Ich besitze diese Füße, sie sind mein.

Wenn Sie einverstanden sind, dass dies Ihre Füße und Beine sind, so gehen wir etwas höher zum Rumpf und fragen uns:

Bin ich mir bewusst, im Herzen zu sein, im Magen, in der Leber, in der Lunge?

Der Verstand sagt uns, dass wir uns nicht bewusst in diesem Rumpf befinden, sondern dass Herz und Körper unser sind.

Nun lasst uns die Augen schließen und hinauf steigen zum Kopf!

Fühlen Sie sich selbst als Intelligen oder Bewusstsein in Ihrem Gehirn, oder ist nicht vielmehr das Gehirn ein Organ zu Ihrem Gebrauch? Liegt die Intelligenz im Gehirn oder sind nicht Sie der Denker? Stehen nicht Sie gewissermaßen hinter diesem Körper als Intelligenz, als Bewusstsein, und gebrauchen ihn als Instrument?

Kann Ihr Körper aufrecht stehen, ohne dass Sie, als Bewusstsein, ihn aufrechthalten?

Halten die Muskeln und Knochen den Körper aufrecht oder ist es das Bewusstsein? 

Sehen die Augen und hören die Ohren, oder sind Augen und Ohren bloß Instrumente mittels derer Sie sehen und hören?

Wer oder was hört und sieht und denkt? Ich tue es. Mein Unsichtbares und unkörperliches Ich tut es.

Ich bin der Denker und Wissende, und der Körper ist mein Instrument.

Nun befinden Sie sich in der richtigen Beziehung zu Ihrem Körper. Ihr Körper ist Ihr Diener.

Sie sagen zu Ihrer Hand: Hebe dich!

Und sie hebt sich. Sie Denken und Ihr Gehirn arbeitet. Sie handeln, und Ihr Körper bewegt sich.

Überlegen Sie sich, wie der materielle Sinn Sie gebunden hielt! Überlegen Sie sich, wie er Ihre Fähigkeiten lähmte und Ihren Körper schwächte! Nehmen Sie Besitz von Ihrem Körper!

Machen Sie sich klar:

Dies ist mein Körper, aber er handelt nicht von sich aus. Ich bin unsichtbares und unkörperliches Sein. Ich und der Vater sind eins.

 Nun öffnen Sie Ihre Augen und blicken Sie auf diesen Punkt über mir:  < Eins! >

Wenn Sie an dieses Ich denken, so denken Sie an das eine Leben, und dass dieses Eine nicht ein Mensch ist, sondern Gott. Jeder Mensch, dem Sie begegnen, ist dieses Eine, das als Form erscheint.

Wenn wir beharrlich bei jeder Meditation an dieses Eine denken, so werden wir schöne Heilungen haben, da nur der materielle Sinn uns an die Erde bindet.

Im Augenblick, da Sie Ihr ICH herausheben und Ihre wahre Identität erkennen, beginnt Ihre Freiheit.

 

   (Dies ist ein Auszug aus einer Studienwoche Joel S. Goldsmith Okt. 1974 Sigriswil von Virginia Stephenson)